KaffeeHausNachrichten 6 | Mai 2014
Der Rote vom Pöstlingberg
In den nächsten Tagen, wird es den „Roten“ vom Pöstlingberg, eine Mischung aus Zweigelt und Roesler, erstmals offiziell zu bestellen geben. Das Wetter war uns zwar 2013 nicht wirklich geneigt, doch letztendlich ging es sich aus. Die Trauben waren nahezu fehlerfrei, der Ertrag sehr gering. Auch beim „Roten“ verwendeten wir keinerlei Zusätze.
Verjus konnten wir aufgrund der geringen Menge keinen herstellen.
Beim Chardonnay war die Qualität gut, der Ertrag verschwindend gering.
KaffeeHausNachrichten 5 | März 2013
Zwei Themen haben uns die letzten sechs Jahre so stark beschäftigt, dass wir weder Zeit noch Lust hatten, von den aktuellen Geschehnissen im Cafe Meier zu berichten.
Der Wintermarkt am Pfarrplatz
Ihn wird es auch in diesem Jahr wieder geben, zum sechsten Mal in Folge, wie immer stark geprägt von den Biobauern die uns auch beliefern. Wir hoffen auch, dass sich wieder mehr „Kunsthandwerker“ einfinden; ihnen können wir bei der Preisgestaltung der Gebühren sehr entgegenkommen.
Der „Grund“
So nennen wir ein vier Hektar großes Grundstück am Pöstlingberg, das wir vor fünf Jahren pachten konnten.
Hier versuchen wir uns in der Herstellung von Nahrungsmitteln.
Die Rinder
In Zusammenarbeit mit unserem Nachbarn halten wir eine kleine Rinderherde (Galloway), in einer möglichst natürlichen Art und Weise. Die Herde besteht meistens aus vier Kühen, vier Kälbern und einen Stier, die sich das ganze Jahr über frei auf den Weiden bewegen können. Mit ca. vierzehn Monaten werden die Kälber geschlachtet. Bis dahin haben sie hauptsächlich Milch, Gras und Heu zu sich genommen. (Mutterkuhhaltung). Einen Teil des Fleisches verkochen wir bei uns in der Küche, manchmal können wir auch fünf Kilo Pakete an Freunde abgeben.
Der Weingarten
Hier versuchen wir ohne Kupfer und Schwefel, welche sogar im Bio-Weinbau erlaubt sind, auszukommen. (Synthetische Spritzmittel kommen für uns nicht in Frage) Wir experimentieren mit Molke und selbsthergestellten Kräuter-Extrakten um die Reben gegen die zahlreichen Krankheiten zu stärken.
Folgende Erzeugnisse aus unserem Weingarten wird es heuer im Cafe Meier geben:
Speisetrauben
Sturm
Verjus (bedeutet grüner Saft, aus unreifen Trauben)
Mit Wasser oder Soda gespritzt, ergibt es ein erfrischendes Getränk.
Weißwein
Aus unseren Chardonnay Trauben, ohne jegliche Zusätze wie Schwefel etc., ungefiltert.
Wenn uns das Wetter heuer etwas mehr geneigt ist als das letzte Jahr, und es weniger regnet, wir es im Herbst auch wieder einen Rotwein aus Zweigelt und Roesler Trauben geben.
Bis zum hoffentlich früheren nächsten Mal.
Bernd Himmetsberger
KaffeeHausNachrichten 4 | Oktober 2006
Wieder ist es ein aktueller Anlass unter dem Titel „Das Zugeständnis“, der diese Ausgabe prägt.
Das Zugeständnis heißt www.cafe-meier.at
Acht Jahre gibt es jetzt schon das Cafe Meier, und von Beginn an achteten wir sorgsam darauf, möglichst eigenständig zu sein. Vereinnahmung, egal von welcher Richtung, nicht zuzulassen und Gemeinschaften zu meiden, die unser Ziel der Eigenständigkeit beschneiden werden. Und jetzt hängen wir also auch im Netz, tragen damit aktiv an dessen Existenz bei, und das, obwohl wahrscheinlich längst ersichtlich, wir keine Netzfreunde sind. Ein Zugeständnis eben. „Schauma amoi“ (wo es hinführt) mit einer in Internetkreisen weitverbreiteten Floskel beende ich dieses Thema.
Zwei neue Lebensmittel verwenden wir seit einiger Zeit in unserer Küche und hinter der Bar. Für unsere Stammgäste als Abwechslung gedacht. Der gekochte Honigschinken, den gibt es jetzt auch zum Frühstück. Wir bekommen ihn vom selben Bauern, der uns auch den geräucherten Rohschinken liefert.Und das Kaffeeobers ist jetzt auch frisch von unseren Milchbauern. Braunen Rohrzucker gibt es auf Verlangen, aufgrund seines Eigengeschmacks mögen ihn viele Gäste zum Kaffee nicht.
An dieser Stelle möchten wir uns einmal bedanken bei unseren Gästen, die trotz der öfters mal widrigen Umstände, die uns der Bau der Parkgarage beschert, immer wieder zu uns kommen.
Wenn alles vorüber ist (im nächsten Jahr) und das Cafe Meier wieder zum Cafe am Pfarrplatz wird, wie auch unser Firmenwortlaut heißt, werden wir das mit einem großen Fest feiern.
Näheres darüber, wie es uns mit dem Netz ergangen ist, werden wir berichten.
Bis zum nächsten Mal Bernd Himmetsberger
KaffeeHausNachrichten | 3. März 2005
Allgemeines
Um möglichen Missdeutungen bezüglich unseres Wirtschaftens vorzubeugen, eignet sich der Spruch, „Man kann sich nicht in den Himmel essen“, oder anders ausgedrückt, „Wir sind keine Anhänger von der Vorstellung der Reinheit“.
Genausowenig wollten und wollen wir uns zu Handlangern der Industrie machen. Das führte einerseits dazu, dass wir viele Getränke, Marmeladen und Kuchen selbst herstellen, unsere Speisen „kochen“ und keine Fertiggerichte verwenden, und andererseits bei Bauern und möglichst kleinen Herstellern einkaufen.
Dabei geht es uns nicht um „Bio“, einst ein gut gemeinter Begriff – heute schon längst von der Industrie vereinnahmt, sondern um die Auseinandersetzung mit der Herstellung von Lebensmitteln und deren Zubereitung.
Seit 6 Jahren wirtschaften wir jetzt in diesem Sinne und es hat sich gezeigt, dass es viele Menschen gibt, die das schätzen. Das bestärkt uns auch, nach Lösungen für noch unbefriedigende Bereiche weiterzusuchen – Entwicklung eben.
Von dieser Entwicklung werden wir Ihnen in Zukunft mit den Kaffee – Haus – Nachrichten berichten.
PS:
Wir bitten um wohlwollende Nachsicht, wenn Sie das Gefühl haben „es dauert“. Die Bedingungen, das Kochen ohne Mikrowelle, das frische Zubereiten der Speisen und der rege Zuspruch bringen uns manchmal arg ins Schwitzen.
Danke.
Bezugnehmend auf das oben angeführte, ist es bei folgenden Produkten bereits die Umsetzung gelungen:
Wir beziehen direkt vom Bauern:
Milch, Topfen, Joghurt, Sauerrahm, Molke, Schlagobers, Kaffeeobers, Eier, verschiedene Gemüse, Salat (saisonbedingt), Brot, sämtliche Fleischsorten, Schinken, Säfte Obst, Wein.
Vom Kleinerzeuger:
Käse, Semmeln, Bier.
Eigene Erzeugung:
Marmeladen, Säfte, Kaffee, Kuchen, Zirbenschnaps
Bis zum nächsten Mal
Bernd Himmetsberger
KaffeeHausNachrichten 2 | September 2004
In den letzten Kaffeehausnachrichten kündigten wir an, von den weiteren Entwicklungen in unserem Kaffeehaus immer wieder zu berichten. Eine dieser Entwicklung, nämlich den Teil-Nichtraucherbereich möchten wir zum Anlass nehmen, um unsere Ansichten zu dem Thema „Gradwanderung zwischen Regeln und Grenzenlosigkeit“ kund zu tun.
Ein Nebeneinander von „Rauch und Nicht-Rauch“
Mit der Möglichkeit außerhalb der Frühstückszeiten (ab 15.30 Uhr) im oberen Gastraum „Genussrauchen“ zu können, liegt die Entscheidung bei unseren Gästen wie sie es halten und definieren. Ein Versuch, vom dem wir hoffen, dass er zur Zufriedenheit aller ausfällt und wir kein generelles Rauchverbot im oberen Gastraum einführen müssen.
Das nächste Thema, um das es hier geht, war unser erstes, nämlich „Handys bitte ausschalten“.
Wenn Sie zu den Gästen gehören, die ihr Handy auf lautlos (vibracall) stellen, wenn sie erreichbar sein müssen und die, wenn es „notwendig“ ist, zum Telefonieren raus gehen oder so telefonieren, als würden Sie sich am Tisch unterhalten, überspringen den nächsten Absatz.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gäste, für die wir die nächsten Zeilen schreiben sie auch lesen werden, ist gering. Gemeint sind jene, die telefonieren als wären sie zu Hause oder im Büro. Da sie meist in ihrer Außenwahrnehmung eingeschränkt sind, fehlt ihnen auch die Möglichkeit zur Einsicht, dass ihr Verhalten andere beeinträchtigt. Hier bleibt uns keine andere Wahl als die Aufforderung, es zu unterlassen (Regeln). Der Hinweis „das Handy bitte ausschalten“ steht an den Eingängen und auf der Speisekarte.
Der letzte Punkt in diesem Zusammenhang, das Schreckensbild „Großraumbüro im Cafe Meier“.
Die Menschen starren auf ihre Geräte und diese geben unangenehme Töne von sich. Das wollen wir und viele unserer Gäste nicht, denn sie suchen bei uns einen Ort zur Erholung, an dem der Mensch und nicht die Technik bestimmt und dominiert.
Der Hinweis „Bitte keine Laptops“ befindet sich ebenfalls auf unserer Speisekarte.
Wir hoffen, dass sie unsere Auseinandersetzung für ein Miteinander weiterhin unterstützen.
Bernd Himmetsberger
KaffeeHausNachrichten 1 | Mai 2004
DER MEIER KAFFEE
Die Enstehung
Auf einer Reise durch Mittelamerika wurden wir aufmerksam auf die schlechte wirtschaftliche Situation der Kaffeebauern. Das war der Anlass, sich mit dem Thema Kaffee noch mehr auseinanderzusetzen. Nach einer „Gärungs-, Reife- und Entwicklungszeit“ von zirka einem Jahr beschlossen wir, unser Kaffeehaus mit einer eigenen Rästerei zu bereichern.
Wir bauten unsere Garage um, kauften eine gebrauchte Röstanlage, werkten, schraubten, schweißten und studierten Fachliteratur. Danach reisten wir wieder nach Mittelamerika (Nicaragua), besuchten Kaffeebauern und Kooperativen, Trocknungs-, Sortier- und Verpackungsanlagen. Wir verfolgten den Weg der Kaffeekirsche vom Strauch bis zur Bohne im Sack.
Das Resultat
Wir kaufen ausschließelich Arabica-Kaffeebohnen von Kooperativen mit kleinen Bauern (ca. 1 bis 2 Hektar) die ihren Kaffee ohne chemische Spritz- und Düngemittel anbauen. Dafür bezahlen wir den Preis des „comercio justo“, gerechter Handel, der wesentlich höher ist als der Marktpreis und bekommen dafür nur beste Qualität.
Diesen mischen wir nach eigenen Rezepten und rösten ihn in kleinen Mengen mehrmals wöchentlich. Damit sind wir unserem Ziel, bei möglichst vielen von uns verwendeten Lebensmitteln nachvollziehen zu können, woher sie kommen, wie sie angebaut und weiterverarbeitet werden, ein Stück näher gekommen.
ARABICA
gedeiht nur im Hochland, braucht Halbschatten, langsames Wachstum. Wird hauptsächlich von kleineren Bauern angebaut. Wird täglich von November bis März händisch gepflückt.
ERGEBNIS: wenig Koffein und viel Geschmacksstoffe.
ROBUSTA
Wächst im Tiefland, lässt sich daher auf großen Flächen plantagemäßig anbauen. Verträgt viel Wasser, daher rasches Wachstum und hoher Ertrag. Daher der Name Robusta.
ERGEBNIS: bis zu doppelt soviel Koffein und nur halb soviele Geschmacksstoffe wie Arabica Bohnen.
Mit Hilfe der Weltbank wurden in Asien in Gebieten in denen es nie Kaffee gab riesige Plantagen Robustakaffee angelegt. Dadurch kam 20% mehr Kaffee auf den Markt, der übrigens nach Erdöl der größte der Welt ist (wertmäßig). Der Preis fiel auf bis zu einem US-Dollar für ein Kilo. Die Produktionskosten liegen in Mittelamerika bei ca. 1,70 US-Dollar pro Kilo.
UNSER SORTIMENT
Buenos Dias
milde Mischung, besonders für Filterkaffee geeignet
Pura Vida
unsere Espressomischung, auch für kräftigen Filterkaffee
Buenas Noches
koffeinfrei, besonders schonend entkoffeiniert durch CO2-Gase
Uganda
kräftiger, sortenreiner Arabica-Kaffee aus Afrika.
Äthiopia
sortenreiner Arabica aus der Urheimat des Kaffees.
Costa-Rica
sortenreiner Arabica von der Cooperative „Longo Mai“
Mexico-Chiapas
sortenreiner Arabica von der Cooperative „Mut Vitz“
Wir verkaufen unseren Kaffee auch abgepackt zum Mitnehmen im Kaffeehaus und würden uns freuen, wenn er auch in Büros und Gaststätten Verwendung finden würde.